… dann muss im Garten ja irgendetwas passiert sein. Unsere Pflege-Löwenhündin Kallisto (Schulterhöhe 71 cm) ist draußen außer Rand und Band. Oft sehe ich sie jetzt ruhelos um den Weidenpavillon und Ahorn streichen oder den Brombeerbogen hypnotisieren. Auch hat sie gelernt, “Männchen” zu machen. Und das sieht bei einer gestandenen Mix-Ridge völlig unmöglich aus. Ja, was soll denn das alles?
Ich gestehe, ich bin selbst Schuld. Ich habe Meisenknödel aufgehängt.
Der fette Leckerbissen oben am Weidenpavillondach (und seine zwei anderen Brüder im Ahorn und am Brombeerbogen) lassen die drei anderen Fellnasen komplett kalt. Übrigens leider auch alle Meisen der Nachbarschaft. Aber Kallisto läuft das Wasser im Maul zusammen, seit sie hier im Auenland diese Witterung aufgenommen hat. Deshalb führt sie jetzt bei jedem Freigang im Garten ihr Tänzchen auf:
- hinsetzen und hochgucken
- Männchen
- Männchen mit kleinen Hüpfern
- Panthergang im Käfig
- Männchen
- Hüpfer
- Anlaufhopser
- Zweibeinstand an der Wand mit Kletterversuchen
- wildes Umherspringen
- hinsetzen und hochgucken, dabei hecheln
Da sie den Meisenknödel im Weidenpavillon bei ihren höchsten Sprüngen schon einmal mit der Nase anstupsen konnte, liegt er neuerdings oben auf der Verkreuzung.
Ich hoffe, sie gibt bald auf und gewöhnt sich an das neue Aroma in der Auenlandluft. Es muss doch möglich sein, dass in den langen, hundefreien Tagesabschnitten Vogelbesuch einen Happen zu sich nehmen kann! Wenn Amseln und Krähen auf dem Rasen das schaffen, werden ja wohl auch die Meisen sich mal an ihre Knödel hängen können?
Es gibt ja noch andere Hobbys!
Ein Gutes hat Kallistos Leichtathletiktraining natürlich trotzdem, tobt sie sich dabei freundlicherweise auch einmal ganz ohne menschliche Begleitung aus. So ein Ridgeback hat einen unwahrscheinlichen Bewegungsdrang …
Rike Menn